Erläuterungen, Quellen und Zitate
Diese Webseite ist ein integraler Bestandteil zu dem Video Kühe, Milch und Klima, das von Prof. Dr. Peer Ederer erstellt wurde. Hier können tiefergehende Informationen und Erklärungen nachgelesen werden, sowie die wissenschaftlichen Quellen und Zitate aufgerufen werden.
Anmerkung zu dem Video
Der Autor Peer Ederer hat keine Zweifel daran, dass die Erde einen Klimawandel erlebt. Es kann auch keinen Zweifel daran geben, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt. Dieser Klimawandel kann in manchen Regionen schnelle und erhebliche ökonomische und ökologische Auswirkungen haben.Über den Autor
Prof. Dr. Ederer ist Wissenschaftler und Unternehmer. Als Wissenschaftler forscht, unterrichtet und publiziert er über Innovation, Technologien, Humankapital und Wirtschaftswachstum, insbesondere in Bezug auf die globale Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie.133 Millionen Milchlandwirte
Chinesisches Milcheisrezept
Dieser Artikel kann mit folgenden Suchworten gefunden werden: «forknchopstix did the Chinese invent ice cream».
Indisches Lassi
Weltschulmilchtag am 30. September 2020
https://www.fil-idf.org/world-school-milk-day-2019/
Anmerkung:
Der Weltschulmilchtag findet immer am letzten Mittwoch eines September statt.
Der Weltmilchtag findet immer am 1. Juni eines Jahres statt:
https://worldmilkday.org/
McMaster University
PURE
Anmerkung:
Die wissenschaftliche Veröffentlichung des PURE Forschungskonsortiums über die Auswirkungen von Milchkonsum:
Association of dairy intake with cardiovascular disease and mortality in 21 countries from five continents (PURE): a prospective cohort study
von M Dehghan, A Mente et al, in The Lancet Journal, 2018:
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31812-9/fulltext
doi.org/10.1016/S0140-6736(18)31812-9
ARD and ZDF Youtube Video
https://www.youtube.com/watch?v=5IpAsztfBBA
Anmerkungen:
Das Video ist Teil einer Serie, die wissenschaftliche Themen kurz und prägnant erläutert, namens: Dinge Erklärt – Kurz Gesagt. Diese Videos sind in der Regel meist 10 Minuten lang und richten sich an eine 14- bis 29-jährige Zielgruppe. Sie werden ausschließlich über Soziale Medien wie Youtube oder Instagram verteilt. Diese Videos erzielen regelmäßig mehr als eine Millionen Abrufe.
Kurzgesagt Videos werden in München von einer Youtube Video Produktionsfirma erstellt, die in 2013 von Herrn Philipp Dettmer gegründet wurde. Die Firma hat mittlerweile etwa 30 Mitarbeiter. In die Produktion der Videos fließen im Schnitt 1200 Stunden an Mitarbeiterzeit. Videos werden im Zwei-Wochen Rhythmus erstellt. Bis November 2019 wurden 105 Videos erstellt, über eine breit gestreute Palette an wissenschaftlichen Themen. Laut Herr Dettmer werden die Videos rigoros auf Richtigkeit geprüft und werden strikt neutral nur basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt.
Zumindest für das Video über Milch stimmt weder die Richtigkeit noch die Neutralität. Die Erklärungen über den CO2 Ausstoß der Milchindustrie stimmen auf vielfältige Weise nicht:
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Das Video zeigt als Quelle FAO 2012, aber in 2012 gibt es keine relevante FAO Publikation.
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Die relevante Zahl 14,5%, die sich aus den genannten Quellen erschließen, stammen aus dem FAO Report von 2013 mit dem Titel: “Tackling climate change through livestock: A global assessment of emissions and mitigation opportunities”.
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Der Hauptautor dieses FAO Berichts, Herr Henning Steinfeld, hat bereits widerholt und öffentlich angemerkt, dass die Berechnungsmethode dieser Zahl eine andere als die Methoden des IPCC sind, und daher nicht miteinander verglichen werden dürfen. Der Vergleich der globalen Milchwirtschaft mit der globalen Flugindustrie ist daher nicht zulässig.
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Das Video sagt, dass die CO2 Emissionen der Milchwirtschaft 1,4 Milliarden Tonnen betragen würden. Das ist falsch. Wenn überhaupt, dann handelt es sich dabei um CO2 äquivalente Tonnen.
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Herr Dettmer und sein Forschungsteam gehen nicht darauf ein, dass es vielfache Kritik an dieser 14,5% Zahl gibt, zum Beispiel von Prof. Dr. Frank Mitlöhner der University of California Davis. Auch FAO selbst hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass es seine Forschung nicht als Aufruf zur Verringerung von Fleisch- oder Milchkonsum verstanden werden möchte.
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Das Video zeigt einen Milchkuhstall der dunkle Rauchwolken aus seinem Schornstein aufsteigen läßt. Das ist eine höchst manipulative Darstellung. Milchkuhställe haben solche Schornsteine nicht. Methan ist unsichtbar und geruchslos. Die Menge Methan die ein Stall emittiert, sind im Vergleich der umgebenden Luft äußerst gering. Selbst wenn Methan ein pechschwarzes Gas wäre, würde es am Stall nicht sichtbar sein, weil die Konzentration extrem gering ist.
Der Youtube Kanal Kurzgesagt hat mehr als 10 Millionen Abonnenten weltweit, mit mehr als 800 Millionen Abrufen, wodurch er als Deutschlands größter Youtube Kanal gilt. Nur 10% aller Abonnenten sind aus Deutschland.
https://kurzgesagt.org/youtube/
https://www.basicthinking.de/blog/2019/11/05/kurzgesagt-in-a-nutshell-portraet/
Fleischverbote und Steuern auf Milch und Fleisch werden gefordert
Satellitenbild von Methankonzentrationen
http://www.esa-ghg-cci.org/?q=node/116
Die Bilder und Messwerte werden in dieser wissenschaftlichen Veröffentlichung analysiert:
Satellite-derived methane hotspot emission estimates using a fast data-driven method
by M Buchwitz et al, in the Atmospheric Chemistry and Physics Journal, 2017
https://www.atmos-chem-phys.net/17/5751/2017/
https://doi.org/10.5194/acp-17-5751-2017
Vollzitat:
Buchwitz, M., Schneising, O., Reuter, M., Heymann, J., Krautwurst, S., Bovensmann, H., Burrows, J. P., Boesch, H., Parker, R. J., Somkuti, P., Detmers, R. G., Hasekamp, O. P., Aben, I., Butz, A., Frankenberg, C., and Turner, A. J.: Satellite-derived methane hotspot emission estimates using a fast data-driven method, Atmos. Chem. Phys., 17, 5751–5774,
Anmerkungen:
Die Nachfolgemission von Envisat zum Messen von Methan in der Atmosphäre heißt Tropomi und ist seit Dezember 2018 aktiv:
http://www.tropomi.eu/
https://www.scientificamerican.com/article/meet-the-satellites-that-can-pinpoint-methane-and-carbon-dioxide-leaks/
Diese private Firma stellt ebenfalls Methan Satellitenmessungen zur Verfügung:
https://www.ghgsat.com/who-we-are/company/
Alexander J. Turner an der University of California Berkeley forscht zu Methanquellen und Methansenken in der Atmosphäre:
https://alexjturner.github.io/research.html
Eine neuerliche Publikation von Dr. Turner über Methan in der Atmosphäre
https://www.pnas.org/content/116/8/2805
212 Millionen Rinder in Brasilien
Methankonzentration in Äthiopien und dem Sudan
Anmerkung:
Die roten Stellen von hohen Methankonzentrationen im Sudan und dem mittlerweile unabhängigen Staat Südsudan können durch die ineffiziente Erdölförderung dort erklärt werden, und zeigen daher keine Rinderherden an.
CO2 0,04% Gehalt in der Atmosphäre
https://climate.nasa.gov/news/2915/the-atmosphere-getting-a-handle-on-carbon-dioxide/
Anmerkungen:
Ohne CO2 und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre wäre die Oberfläche der Erde zirka 33 Grad Celsius kälter und damit unbewohnbar:
https://www.giss.nasa.gov/research/briefs/ma_01/
Eine Standarderläuterung über Treibhausgaseffekt und Energiebilanz auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauseffekt
Photosynthese
Anmerkung:
Eine Standarderklärung über Photosynthese auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese
Verbrennen von Kohlestoffen in Körperzellen
Anmerkung:
Eine Standarderklärung wie Mitochondrien funktionieren auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondrium
Cellulose
Anmerkung:
Eine Standarderklärung zu Cellulose auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Cellulose
Nur 14% des Tierfutters wären für Menschen verwendbar
Kühe fressen 20,000 Kilogramm Futter und machen daraus 10,000 Kilogramm Milch
Das sind grob gerundete Standardwerte für eine deutsche oder niederländische Holstein Stallmilchkuh.
Funktion des Pansen
Anmerkungen:
Eine Standarderklärung über die biochemischen Prozesse im Pansen auf Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Pansen
Und ein sehr gutes Video des BR über das Wunderorgan Pansen:
https://www.br.de/mediathek/video/wie-funktioniert-der-pansen-kuh-mit-guckloch-im-bauch-av:5a7ddd36f8937400183e24e8
Eine Milchkuh emittiert im Schnitt 120 Kilogramm Methan im Jahr
Quelle: Prediction of enteric methane production, yield, and intensity in dairy cattle using an intercontinental database
von M Niu et al in Global Change Biology, 2018
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6055644/
doi: 10.1111/gcb.14094
Methan in der Atmosphäre
Anmerkung:
Es herrscht eine erhebliche Konfusion über die mögliche Treibhausgaspotenz von Methan. Meist wird behauptet – auch in wissenschaftlichen Publikationen – dass Methan ein 23 bis 26-fach wirksameres Treibhausgas als Kohlendioxid ist, und dass es für 12 Jahre in der Atmosphäre verbleibt. Das sind aber derart drastische Vereinfachungen des Sachverhaltes, die diese beiden Zahlen faktisch falsch werden lassen.
Methan ist kein stabiler Bestandteil der Atmosphäre. Es reagiert mit einem anderen chemischen Molekül, dem Hydroxyl OH, und löst sich damit zu CO2 auf (das ist auch eine vereinfachte Darstellung, aber das soll an dieser Stelle reichen). Andererseits, verbleiben rund ein Drittel aller CO2 Emissionen auf ewig in der Atmosphäre (jedenfalls für Millionen von Jahren, was nach menschlichen Maßstäben unendlich ist). Daher ist die Wirkung einer Methanemission in der Atmosphäre eine vollständig andere als die einer Kohlendioxidemission.
Nach einer kurzen Zeit, nämlich nach der Reaktion mit dem OH, ist die CH4 Methanemission verschwunden, und kann daher nicht mehr das Klima beeinflussen. Andererseits, eine mögliche Klimabeeinflussung durch eine CO2 Emission verbleibt für immer. Das bedeutet, aus zwingend mathematischen Gründen, dass nur ein Anstieg der Methankonzentration in der Luft zu einer Klimaerwärmung führen kann. Stabile Methankonzentrationen sind nicht in der Lage das Klima weiter zu erwärmen. Daher, zum Beispiel, falls die globale Rindviehherde etwa denselben Platz eingenommen hat, wie die vorherigen mittlerweile stark reduzierten Wildtierherden, dann sind auch die Mengen der Methanemissionen dieselben, und dann können sich daraus unmöglich Klimaerwärmungseffekte ergeben haben. Aus anderen Gründen mag die Reduktion der Wildtierherden eine Tragödie sein, aber an dieser Stelle geht es um das Klima.
Aber das sind nicht die einzigen Konfusionen und Missverständnisse. Als das UNFCCC Kyoto Protokoll 1997 unterschrieben wurde, wollte man sich zu spezifischen Reduktionszielen von Treibhausgasen verpflichten. Damit nicht jeder Staat spezielle Ziele für jedes einzelne der sechs wesentlichen Gase erstellen müsste, erfand man eine künstliche Einheit, die „GWP 100 CO2 Äquivalenz“, in die alle Gase umgerechnet würden. Über Sinn und Zweck dieser Einheit streiten sich die Klimawissenschaftler seitdem fortlaufend.
Weil der Zeithorizont eines möglichen Klimaeinflusses für CO2 und CH4 so unterschiedlich sind, vergleicht die Berechnung die Größe des Klimaerwärmungspotentials (global warming potential = GWP) innerhalb von 100 Jahren. Das ergibt für GWP 100, dass 1 Kilogramm Methan genauso viel Potential hat wie 23 Kilogramm Kohlendioxid. Für diese Berechnung wurde davon ausgegangen, dass Methan für 12 Jahre in der Atmosphäre verbleibt. Am Anfang dieser 12 Jahre wäre es 120 mal klimaschädlicher, was dann schnell abnimmt da die Methanmenge graduell kleiner wird. Über einen Zeitraum von 100 Jahren gerechnet, ergibt das dann einen Wert von 23-fach (oder auch 26-fach oder 32-fach, je nach Quelle). Der 100 Jahre Zeitraum wurde für das UNFCCC Kyoto Protokoll recht willkürlich gewählt – für einen 20-jährigen Zeitraum wäre es der Faktor 87, für einen 500-jährigen Zeitraum wäre es Faktor 11.
Aber selbst diese Zahlen sind stark vereinfacht. Zunächst, niemand weiß wie lange Methan in der Atmosphäre verbleibt – der chemische Reaktionsprozess kann nicht direkt beobachtet werden. Also hat man sich auf die Annahme geeinigt, dass die insgesamte Menge an Methan in der Atmosphäre, geteilt durch die jährliche Senkenstärke, die Verweildauer ergibt. (Mathematisch würde das allerdings bedeuten, dass die durchschnittliche Verweildauer eines Methanmoleküls nicht 12 Jahre ist, sondern 6 Jahre.) Für das Jahr 1998, waren diese beiden Werte respektive 4850 Tg CH4 in der Atmosphäre (entsprechend 1745 parts per billiion ppb), geteilt durch eine Senkenstärke von 576 Tg pro Jahr, sodass es 8.4 Jahre benötigen würde bis alles in 1998 existierende Methan aus der Atmosphäre verschwunden ist. Da es aber noch vermutete Rückkopplungseffekte gibt, wurden diese 8.4 Jahre etwas arbiträr auf 12 Jahre Wirkungsdauer aufgerundet.
Hinzu kommt, dass es unter Klimawissenschaftlern keineswegs Konsens gibt ob Methan überhaupt einen Klimaeinfluss haben kann, unabhängig davon wie lange es in der Atmosphäre verweilt. Denn die Infrarot Wellenlänge bei der Methan die Erdwärmestrahlen absorbiert, könnten deckungsgleich mit Wasserdampf sein, sodass die mögliche Absorption bereits in den unteren Atmosphäreschichten durch Wasserdampf erfolgt und für das Methan gar nichts mehr übrig bleibt. In diesem Fall wären die Methanauswirkungen auf das Klima erheblich reduziert oder sogar Null.
Unabhängig davon was man über die Wärmestrahlenwirkung des Methans annimmt, wird die Zahl 12 Jahre Verweildauer fast immer falsch verwendet, selbst in wissenschaftlichen Publikationen. Zunächst ist es eben nicht die Verweildauer, sondern die Zeit die es benötigen würde alles bestehende Methan in der Atmosphäre bei gleichbleibender Senkenstärke des OH-Reservoirs aufzulösen. Das bedeutet, die 12 Jahre sind nicht ein Halbwertszeit mit dem man üblicherweise solche Prozesse beschreibt. Zweitens, die 12 Jahre sind nur eine großzügig aufgerundete Annahme über die Wirkungsdauer, die eigentliche Kalkulation ergibt nur 8.4 Jahre. Drittens, im Jahr 2018 haben sich die Werte bereits verändert. Mittlerweile gibt es 5140 Tg Methan in der Atmosphäre, und die Senkenstärke wird jetzt auf nur noch 548 Tg geschätzt, sodass sich die neue Gesamtverweildauer jetzt auf 9.4 Jahre berechnen würde. Dementsprechend müsste man jetzt die Wirkungsdauer und den GWP100 Wert nach oben anpassen.
Aber selbst das ist noch nicht alles. Das allergrößte Problem ist, dass auch die Senkenstärke des OH Reservoirs nicht bekannt ist und lediglich eine rückgerechnete Annahme ist. Sie ist, vereinfacht gesagt, die Differenz aus dem recht gut bekannten jährlichen Anstieg an Methankonzentration in der Atmosphäre, und den nur sehr ungenau bekannten jährlichen Methanemissionen in die Atmosphäre. Die Senkenstärke ist demnach ebenfalls nur sehr ungenau bekannt.
Hier sagt eine weit beachtete wissenschaftliche Autorität Dr Kirschke in 2013 dasselbe, nur auf wissenschaftlich:
«The photochemical sink of CH4 is large and difficult to quantify, given the very short lifetime of OH (~1 sec) and its control by a myriad of precursor species. Direct measurements of atmospheric OH radicals do not have the required accuracy and coverage to derive global OH concentrations and consequently the magnitude of the CH4 sink. We estimated CH4 loss due to OH from the output of nine numerical CCMs, which are categorized here as an atmospheric bottom-up approach.»
Es gäbe auch eine andere Theorie die die ansteigenden Methanwerte erklären könnte. Nämlich dass diese gar nichts mit der Menge des ausgestossenen Methans zu tun hat, sondern das Ergebnis eines laufend verändernden atmosphärischen Äquilibriums ist, dessen Einflussfaktoren noch nicht verstanden sind. Dieser Theorie zufolge, würde eine Reduktion der Methanemissionen per Logik nichts bewirken können.
In der Realität ist es so, dass nur sehr wenig darüber bekannt ist wie stark die Senkenstärke für Methan ist, was die faktische Wärmestrahlenwirkung von Methan ist, wie diese Faktoren alle zusammenspielen, wie sie sich ersetzen und ergänzen. Niemand kann ehrlichen Gewissens mit Gewissheit behaupten welche Nettoklimawirkung das Methan in einer echten Atmosphäre hat – alle Aussagen dazu basieren bislang lediglich auf unzureichenden, noch äußerst unscharfen mathematischen Modellen oder unter Laborbedingungen.
Hier die Publikation von Kirschke et al 2013:
https://www.globalcarbonproject.org/global/pdf/pep/Kirschke2013_3DecadesMethane.pdf
DOI: 10.1038/NGEO1955
Hier nur eine weitere der vielen wissenschaftlichen Diskussionen zu dem Thema:
https://www.eci.ox.ac.uk/research/energy/downloads/methaneuk/chapter02.pdf
Mehr Diskussion über Details der Atmosphären Chemie:
http://co2coalition.org/wp-content/uploads/2019/11/Methane-and-Climate_Happer_vanWijngaarden11-25-19.pdf
Die Ansicht eines MIT Professors, dass Methan keine Klimawirkung haben kann:
https://wattsupwiththat.com/2014/04/11/methane-the-irrelevant-greenhouse-gas/
Und die gegenteilige Ansicht, dass die Klimawirkung sogar noch höher ist als vom IPCC angenommen:
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/2016GL071930
Mehr Diskussion über die Rolle von OH, dem „Spülmittel“ der Atmosphäre:
https://courses.seas.harvard.edu/climate/eli/Courses/EPS281r/Sources/OH-reactivity/www.atmosphere.mpg.de-oxidation-and-OH-radicals.pdf
Mehr Diskussion über Alternativen zur GWP100 Bewertung:
https://pubs.rsc.org/en/content/articlelanding/2018/em/c8em00414e#!divAbstract
https://link.springer.com/article/10.1007/s10021-015-9879-4
Den neuesten IPCC Bericht zu dem Thema aus 2018:
https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/WG1AR5_Chapter08_FINAL.pdf
Derselbe Bericht in einer früheren Fassung mit mehr Details:
https://archive.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg1/drafts/WG1AR5_FOD_Ch08_All_Final.pdf
Eine Poster Zusammenfassung wie Methan in der Atmosphäre wirkt, von der American Meteorological Society Conference in 2018:
PDF
Vergleich der Treibhausgasemissionen zwischen früheren Büffelherden und heutigen Rindern in Amerika
https://www.int-res.com/abstracts/cr/v77/n2/p91-97/
doi.org/10.3354/cr01555
https://www.researchgate.net/publication/330782313_Intensifying_pastoralism_may_not_reduce_greenhouse_gas_emissions_Wildlife-dominated_landscape_scenarios_as_a_baseline_in_life-cycle_analysis
How Responsible are Modern Cows for Greenhouse Gases?
von Alvaro Garcia in Journal of Agriculture and Environmental Sciences, 2013
https://pdfs.semanticscholar.org/073f/d0daf42919eda1fdfb924db8687c8752acd8.pdf
26 Millionen Elefanten
Quelle:
http://www.greatelephantcensus.com/background-on-conservation
Note:
Methan Emission pro Elefant ist 81 kg pro Jahr:
Quelle: South African Journal of Animal Science – Direct greenhouse gas emissions of the game industry in South Africa
von: CJL Du Toit et al in South African Journal of Animal Science, 2013
https://journals.co.za/content/sajas/43/3/EJC146985
https://hdl.handle.net/10520/EJC146985
https://www.researchgate.net/publication/262733372_Direct_greenhouse_gas_emissions_of_the_game_industry_in_South_Africa
23 Millionen Milchkühe in der EU
Quelle:
https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/tag00014/default/table?lang=e
Nordwesteuropäische Stallmilchkühe der Rasse Holstein erzeugen 120 kg Methan pro Jahr. Kühe in Süddeutschland oder Südeuropa sind typischerweise kleinere Rassen und erzeugen entsprechend weniger Methan. Daher dürfte der Durchschnitt aller europäischen Kühe deutlich unter 120 kg liegen, eher bei 100 kg. Eine entsprechende Quelle scheint es aber nicht zu geben.
Afrikanischer Elefantenmethanausstoß for 500 Jahren: 26 Millionen x 81 Kg = 2106 Millionen Kg
EU Milchkuhherdemethanausstoß: 23 Millionen x 100 Kg = 2300 Millionen Kg
Anmerkung:
Eine wissenschaftliche Erörterung der prähistorischen Situation von Großtieren auf der Erde:
https://www.pnas.org/megafauna
Speicherung von Kohlenstoffen im Boden
Anmerkungen:
Die Speicherung von Kohlenstoffen im Boden durch landwirtschaftliche Aktivitäten nennt sich Regeneration. Regeneration ist mittlerweile zu einem eigenständigen wissenschaftlichen Forschungszweig geworden.
Hier zwei wissenschaftliche Untersuchungen zu Boden Kohlenstoffspeicherung Potential in USA:
https://asu.pure.elsevier.com/en/publications/potential-mitigation-of-midwest-grass-finished-beef-production-em
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308521X17310338
Ein Internetautor hat sich mit dem Potential von Regeneration befasst und seine Erkenntnisse in einer Serie von drei Artikeln niedergeschrieben:
https://lachefnet.wordpress.com/2017/05/22/a-measure-of-make-believe/
https://lachefnet.wordpress.com/2018/05/04/ruminations-methane-math-and-context/
https://lachefnet.wordpress.com/2019/08/03/soil-carbon-saturation-myth-or-reality/
Ein Verein aus Vermont USA verfolgt Regenerationsprojekte auf der ganzen Welt:
https://www.soil4climate.org/
Es gibt einen berühmten TED Talk von Allan Savory über die Vorteile von Regeneration. Allerdings gibt Herr Savory keine Quellen an, auch auf Nachfrage nicht, sodass seine Aussagen nicht unabhängig verifiziert werden können:
https://www.ted.com/talks/allan_savory_how_to_fight_desertification_and_reverse_climate_change/discussion?language=en
Das Food Climate Research Network hat einen Bericht über Grasen und Klima verfasst in dem es einen breiten Überblick der Erkenntnisse darstellt. Allerdings werden die Potentiale der Regeneration leichtfertig abgetan ohne sich mit den Nachweisen im Detail zu beschäftigen. Das zeigt, dass das FCRN doch nicht so neutral ist, wie es vorgibt zu sein:
https://www.fcrn.org.uk/projects/grazed-and-confused
Methanaufnahme im Boden
https://www.nature.com/articles/srep04444
doi.org/10.1038/srep04444
Quelle: Key sources and seasonal dynamics of greenhouse gas fluxes from yak grazing systems on the Qinghai-Tibetan Plateau
von Y Liu et al. Scientific reports, 7, 40857, 2017
https://www.nature.com/articles/srep40857
doi.org/10.1038/srep40857
Quelle: A process-based model of methane consumption by upland soils
von A F Sabrekovet al, in Environmental Research Letters, Volume 11, Number 7, 2016
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/11/7/075001/meta
Quelle: Grazing affects methanotroph activity and diversity in an alpine meadow soil
von G Abell et al in Environmental Microbiology Reports, 2009
https://sfamjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1758-2229.2009.00078.x
doi:10.1111/j.1758-2229.2009.00078
Global Carbon Project
Anmerkung:
Das Global Carbon Project (GCP) ist ein globales Forschungsprojekt der Future Earth und Forschungspartner des World Climate Research Programme. Es wurde eingerichtet um mit der internationalen Forschungsgemeinde zu arbeiten und mit ihnen eine gemeinsame Erkenntnisbasis über Treibhausgase und deren Wirkung zu schaffen, um die öffentliche Politikfindung zu unterstützen, und dadurch den Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu verlangsamen und letztlich ganz zu stoppen.
https://www.globalcarbonproject.org/
In 2016, hat das GCP die bislang anerkannteste Metastudie über den Methankreislauf verfasst. Die Kernzusammenfassung wird unten angezeigt. Sie zeigt, dass der Nettoeintrag in die Atmosphäre zwischen 2000 und 2012 bei 10 Teragramm pro Jahr lag (1 Tg = Millionen Tonnen). Diese 10 Tg sind die Nettodifferenz zwischen einer Bruttoemission von 558 Tg und einer Bruttosenke von 548 Tg pro Jahr. Das bedeutet, die Bruttoemission wäre 55 mal höher als der Nettoeintrag pro Jahr.
Von den gesamten Bruttoemissionen, sollen Landwirtschaft und Abfall zusammen 188 Tg ausgemacht haben, mit einer Schätzungsbandbreite zwischen 115 und 243 Tg. Das bedeutet, dass die Schätzbandbreite nur schon für einen Faktor, der Landwirtschaft, der unterschiedlichen mathematischen Modelle um Faktor 12 größer ist als der Nettoeintrag in die Atmosphäre.
Das zeigt, dass es nur wenig echtes Verständnis darüber gibt, wie die Atmosphäre das Methan in Kohlendioxid umwandelt. Was unumstritten ist, aufgrund der Satellitenbilder und historischen Messungen, dass die heutigen Methankonzentrationen in der Atmosphäre etwa dreimal höher sind als vor der Industriellen Revolution, und damit höher als seit mehr als 400,000 Jahren. Allerdings kann die Bruttoemissionsrate von vor der IR nicht rekonstruiert werden. Falls die heutige Emissionsrate tatsächlich auch dreimal höher als vor der IR ist, dann würde das bedeuten, dass die Senkenstärke ebenfalls fast dreimal höher ist, oder ansonsten würden die Methankonzentrationen dramatisch schneller steigen. Warum und wie aber die Senkenstärke höher wird, und warum sie nicht um das wenig mehr steigt um die kleine Nettoeintragslücke von 10 Tg pro Jahr auch zu schließen, ist völlig unbekannt.
In der Pressemitteilung vom 12. Dezember 2016 als das globale Methanbudget vorgestellt wurde, hat Prof Robert Jackson, als Projektleiter des GCP erklärt:
«Unlike carbon dioxide, where we have well described power plants, almost everything in the global methane budget is diffuse. From cows to wetlands to rice paddies, the methane cycle is harder.»
Hier das Chart:
Hier die entsprechende wissenschaftliche Veröffentlichung:
https://www.earth-syst-sci-data.net/8/697/2016/
doi.org/10.5194/essd-8-697-2016
Vollzitat:
Saunois, M., Bousquet, P., Poulter, B., Peregon, A., Ciais, P., Canadell, J. G., Dlugokencky, E. J., Etiope, G., Bastviken, D., Houweling, S., Janssens-Maenhout, G., Tubiello, F. N., Castaldi, S., Jackson, R. B., Alexe, M., Arora, V. K., Beerling, D. J., Bergamaschi, P., Blake, D. R., Brailsford, G., Brovkin, V., Bruhwiler, L., Crevoisier, C., Crill, P., Covey, K., Curry, C., Frankenberg, C., Gedney, N., Höglund-Isaksson, L., Ishizawa, M., Ito, A., Joos, F., Kim, H.-S., Kleinen, T., Krummel, P., Lamarque, J.-F., Langenfelds, R., Locatelli, R., Machida, T., Maksyutov, S., McDonald, K. C., Marshall, J., Melton, J. R., Morino, I., Naik, V., O'Doherty, S., Parmentier, F.-J. W., Patra, P. K., Peng, C., Peng, S., Peters, G. P., Pison, I., Prigent, C., Prinn, R., Ramonet, M., Riley, W. J., Saito, M., Santini, M., Schroeder, R., Simpson, I. J., Spahni, R., Steele, P., Takizawa, A., Thornton, B. F., Tian, H., Tohjima, Y., Viovy, N., Voulgarakis, A., van Weele, M., van der Werf, G. R., Weiss, R., Wiedinmyer, C., Wilton, D. J., Wiltshire, A., Worthy, D., Wunch, D., Xu, X., Yoshida, Y., Zhang, B., Zhang, Z., and Zhu, Q.: The global methane budget 2000–2012, Earth Syst. Sci. Data, 8, 697–751, https://doi.org/10.5194/essd-8-697-2016, 2016.
Eine neuere Forschung aus 2019 in die Generierung und Verteilung von Huftier Methanemissionen in der Atmosphäre, basierend auf unterschiedlichen Modellierung von C3 oder C4 artigen Pflanzen:
https://www.nature.com/articles/s41467-019-11066-3
Der IPCC Bericht vom 9. August 2019
Quelle :
https://www.ipcc.ch/srccl/
Das Zitat auf der Seite 489 kommt aus dem 5. Kapitel, Sektion 5.5.2.3 mit dem Titel:
Uncertainties in demand-side mitigation potential